Ainur, eine junge Mongolin und Erotiktänzerin in Ulaanbaatar, wird von Alpträumen heimgesucht. Sie hat das Gefühl, dass böse Geister von ihr Besitz ergreifen. Während ihre Kinder bei ihren Eltern auf dem Land, im Norden der Mongolei, leben, fühlt sich Ainur krank, einsam und entwurzelt. Sie folgt dem Rat der Schamanen und macht sich auf die Reise zurück in das Land ihrer Familie, zu ihren Wurzeln und Vorfahren, zurück in die Wüste Gobi. Hier sucht sie Heilung und Verbindung mit den Geistern der Natur und den Ahnen ihres Stammes. Auf ihrer Reise durch die Mongolei wird sie mit der Zerstörung der atemberaubenden mongolischen Landschaft konfrontiert. Die größte Kupfer- und Goldmine der Welt macht die Region für Menschen und Tiere unbewohnbar.
Ist es dieses, von Menschen geschaffene Chaos, das die Geister in Aufruhr versetzt? Regisseurin und Cambride-Anthropologin Iris Pakulla hat viele Jahre in der Mongolei gelebt und geforscht. Sie hat die Protagonistin Ainur jahrelang eng begleitet und ein tiefes Vertrauensverhältnis aufgebaut. Dies ermöglicht den Zuschauer:innen tiefe und exklusive Einblicke in das Leben der jungen Mongolin und in die einzigartige, oft unbekannte Welt der mongolischen Kultur, in der Naturgeister, Opferrituale und Schamanen zum Alltag gehören. Die beeindruckenden Landschaften der Wüste Gobi werden kontrastiert durch postsowjetische Szenarien in Ulaanbaatar und ungeschönte Einblicke in Ainurs Nachtclub-Welt.
In ihrem hybriden Dokumentarfilm findet Iris Pakulla eine poetische, eine einzigartige Filmsprache, in der sie kunstvoll inszenierte und symbolhafte Traumsequenzen mit den alltäglichen Lebenssituationen Ainurs und ihrer Suche nach Heilung verwebt. Es ist eine Geschichte, die nicht nur Ainurs Reise in die Seele der Mongolei erzählt, sondern auch die zerbrechliche Verbindung zwischen Mensch und Natur in den Fokus rückt.
Quelle: Nordmedia
90 min
Kino – Dokumentarfilm
Mischung: Primetimestudio