Nach dem furiosen Erfolg des „Mozart y Mambo“-Projekts kehrt Sarah Willis nach Kuba zurück. Dieses Mal macht sich die Hornistin der Berliner Philharmoniker gemeinsam mit dem „Havana Lyceum Orchestra“ auf den Weg zu einem musikalischen Road-Trip und bringt die Zuschauer*innen noch intensiver und lebendiger mit der traditionellen kubanischen Musik in Kontakt.
Im Gepäck haben die Musiker*innen ein ganz besonderes Auftragswerk. Denn Sarah Willis hat sechs junge kubanische Komponist*innen beauftragt, eine „Cuban Dance Suite“ in sechs Sätzen zu komponieren – für Streicher, Cuban Percussion und Solo-Horn. Es sind moderne Adaptionen der traditionellen kubanischen Tänze: Son, Danzón, Guaguancó, Cha-Cha-Chá, Bolero und Changüí.
Und so wird die „Cuban Dance Suite“ nicht nur der musikalische rote Faden des Films, sondern ist gleichzeitig auch der Routenplan für eine musikalische Spurensuche. Mit dem „Havana Lyceum Orchestra“ und den Komponist*innen reist Sarah Willis quer durch Kuba – bis nach Guantánamo und Santiago de Cuba. Denn die einzelnen Sätze der Tanz-Suite werden jeweils an den Orten ihrer Herkunft uraufgeführt. So entsteht ein Werk in sechs Sätzen, das gleichzeitig auch eine Land- und Geschichtskarte Kubas zeichnet.
In dokumentarisch begleiteten Begegnungen mit lokalen Musiker*innen, die die jeweiligen Rhythmen seit Generationen kennen und spielen, erfährt das Publikum noch mehr über die Bewohner*innen des Landes, ihren Lebensstil, und warum die kubanische Musik so ein bedeutender Teil im Leben und der Geschichte der Kubaner und Kubanerinnen ist. Dabei trifft Sarah Willis zum Beispiel den legendären Güiro-Spieler des „Buena Vista Social Club“: Enrique Lazaga Varona. Und Ana Pérez Herrera, die Sängerin einer der berühmtesten Rumba-Gruppen Kubas „Los Muñequitos de Matanzas“.
Erstausstrahlung auf ARTE: 4.12.2022
Sarah Willis, Horn
José Méndez Padrón, Dirigent
Havana Lyceum Orchestra
Gäste: Ana Pérez Herrera, Enrique Lazaga